There and back again
So, wieder da. Verzeiht die Blogpause, ich war eine Weile in Deutschland und hatte einfach keine Zeit, zu bloggen.
Dafür habe ich Euch ein paar Bilder von der CeBIT mitgebracht. Es war… Wie soll ich sagen? … Sehr ernüchternd. Ich war früher eigentlich jedes Jahr dort und seit ich in Wien wohne eben die letzten vier Jahre nicht. Dass die ganzen halbnackten Werbemädels fehlen, die einen schon in Halle 8 mit Goodies bewerfen, dass man auch wirklich zum tollen Hardwarehersteller X ins Halle 25 vorbeischauen muss, hat mich jetzt nicht wirklich gestört. Auch nicht, dass man zur Abwechslung auch am Freitag Nachmittag nicht totgetrampelt wurde. Was ich allerdings erschreckend – und vom Ambiente her katastrophal – fand war, dass einige Hallen einfach mit unverkleideten Spanplatten und / oder Rigipswänden abgeteilt worden sind, dass es nicht ganz so leer aussieht. U.a. war das in der Gaming-Halle und bei IT-Security der Fall, was ich an sich schon schlimm fand. Jedenfalls vermittelten diese „Absperrungen“ einen Eindruck von Slums und einige „Bretterbuden“ (aka Aussteller-Stände) den von unfertigen Hundehütten… Nur größer. 1700 (glaube ich, mich zu erinnern) Aussteller weniger fallen offenbar doch auf und die „Weltwirtschaftskrise“ ins Gewicht. ^^
Ob es wirklich Sinn macht, Projekt-Managern gerade jetzt zu suggerieren, sie hätten einen lauen Lenz, finde ich persönlich zwar schwerst suspekt, aber bitte. Was tut man nicht alles, um Publikum an den Stand zu ziehen.
ebay ist wohl einer der wenigen Gewinner am IT-Markt derzeit, wobei es laut Pressebriechten trotz der schwindenden Besucher- & Ausstellerzahlen erstaunlicherweise überall „volle Auftragsbücher“ gab.
Großflächig und mit knapp umrissenen Infos gab sich der ‚future-park‘. Hier eine Broschüre, da ein „Kann ich Ihnen helfen“ aber an sich nur großflächig verteilt – in meinen Augen ebenso ernüchternd wie der Rest der Messe; ‚retro-Park‘ hätte es vielleicht auch getroffen. Aber vermutlich hätten sie sonst auch diese Halle schließen können… Excellenz und Innovation hab ich jedenfalls keine gefunden, aber sie stünden der CeBIT eigentlich gut zum Gesicht! Offenbar sind die Zeiten vorbei, in denen man zur weltgrößten Computermesse geht und tatsächlich überrascht ist über die Präsentationen, technischen Weiterentwicklungen und Produktneuerungen. Anbei bemerkt fand ich es auch ziemlich daneben, dass auf der eben genannten „weltgrößten Computermesse“ kein freies WLAN verfügbar war. Wie rückständig ist das denn??? Sogar am Wiener Flughafen kann man gratis ins Internet, aber am Hannoveraner Messegelände muss man WLAN-Tickets für bestimmte Stundenanzahlen kaufen??? Sehr „retro“! Naja, nächstes Jahr kann man sich dann vielleicht wieder via Modem und dessen unverwechselbaren Geräuschen einwählen. Falls es dann Kabel dafür gibt.
Studententickets gab es dieses Mal übrigens auch nur Samstag & Sonntag – war das früher nicht auch mal schon am Freitag so??? Tja, und die Dame an der Kasse erklärte mir, dass die Veranstalter eigentlch gar keine Studenten dahaben wollen, die bringen ja nichts ein; wozu gibt es noch gleich das Jobcenter auf der CeBIT??? Im nächsten Jahr gibt es dann nur am letzten Tag Studentenkarten, aber das ist eh schon der Samstag, der Sonntag fällt dann nämlich weg.
Meine persönliche Odyssee zum MSI-Stand wurde dann ja von meinem Freund unterbunden, da er meinte, es bringt nichts, den Leuten da am Stand zu erklären, dass ihr Customer-Support zum Kotzen ist. Ich gebe zu, in der Retrospektive macht das auch Sinn, denn wer von den Leuten da am Stand mit den dunklen Anzügen von der Stange und den unpassenden braunen oder ausgelatschten schwarzen Billigschuhen würde sich schon dazu herablassen, eine einfache Kundenanfrage auch weiterzuleiten. Mittlerweile bin ich ja von MSI so enttäuscht; primär wegen des mangelnden Supports. Da war das U100 gerade 5 Wochen in Reparatur und kam dann mit einem neuen Fehler zurück. Große Downloads sind abgebrochen und das trotz frischen Betriebssystems und aktueller Treiber. Per WLAN und Kabel und das Ganze auch noch unter Windows und diversen Linux Distributionen. Und der Support schickt allen Ernstes ein Mail à la „das klingt für uns jetzt nicht nach einem Hardware-Problem, bitte rufen sie die 0180-Nummer in Deutschland an“. Nach einigem Hin und Her habe ich dann also irgendwann die Aufforderung bekommen, das Support-Formular und eine Rechnungskopie zu senden, dass es dann eben doch noch einmal repariert würde. Habe ich getan und 5 Tage lang kam gar nichts. Dann habe ich meinen Freund gescheucht, dass er die Sachen noch einmal per Fax schickt und drei Minuten später kriege ich von MSI ein Mail: „das klingt für uns jetzt nicht nach einem Hardware-Problem, bitte rufen sie die 0180-Nummer in Deutschland an“. Da war dann meine Geduld leider am Ende. Es dauerte dann noch weitere zwei Tage, bis das Netbook dann tatsächlich abgeholt wurde. Zum Vergleich: der UPS-Mensch war binnen 48 Minuten da um es entgegenzunehmen.
Tja, noch ein oder zwei Aufträge und das MSI Wind U100 wird durch ein Asus eee 1000HE ersetzt. Jawoll. Das war nämlich vom Handling her super, vom Support habe ich bislang nur Gutes gehört und 9 1/2 Stunden lang soll der Akku halten – was will ich mehr? Vielleicht abgesehen davon, dass die zweite Reparatur des MSI nicht wieder fünf Wochen dauert und es dieses Mal auch wirklich heile wiederkommt? ^^ Schließlich muss ich es ja noch auf ebay verkaufen.
(Eine Staff-Tür in einer der Rigips-Absperrungen in der Gaminghalle.)
Wenn sie Danny Boyle für die CeBit engagiert und die Kulissen der Stände mit Slum Dog angereichert hätten, dann wären vielleicht mehr Besucher gekommen. 🙂