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Patchwork – ein erster Versuch

Es ist Sonntag, die Leseprobe ist gerade bei einer Testleserin und ich dachte mir: super, zwei Stunden Zeit, mal was Neues auszuprobieren!

Ich hab schon seit einer Weile vor, mir dieses „Patchwork“ mal anzusehen, von dem alle reden. Gesagt, getan. Installieren ging einfach, auch wenn die Hersteller offenbar keine Apple Zertifizierung haben und man dem Rechner erst ausdrücklich erlauben muss, das Programm dann auch zu öffnen – schade, aber lässlich.

Schlimmer finde ich ja die Optik: Windows95 lässt grüßen und das hab ich damals schon gehasst. Außerdem blinkt gleich als erstes mal ein Zeile „Neues Projekt unter ‚Eigene Dateien'“. Ich hab nichtmal einen Ordner ‚Eigene Dateien‘, den gibt es weder für Linux noch für Mac.

Daneben der „Interaktive Hilfe-Assistent“ mit einer roten Warnmeldung: „Szenenlogik von Patchwork noch unbekannt? Bitte unbedingt das Video ansehen (klick hier)!“ Ich bin genervt. Es ist hässlich UND schickt mich erstmal auf eine ebenso Foren-Seite mit einem eingebetteten YouTube Video. Ich will verdammt nochmal gar keine Videos sehen!

Ich weiß, ich lebe gegen den Trend. ALLE schmeißen einen momentan mit Videos zu. Ich weiß, ich bin da vielleicht komisch. Aber ich mag keine Videos, heißer Scheiß hon oder her. Wer zur Hölle ist auf die Idee gekommen, dass man für JEDE KLEINSTE INFO ein verdammtes Video braucht, um den Inhalt der Information zu kapieren? Wenn ich einen Artikel mit drei Absätzen kriege oder auch mehr und mit Screenshots, bin ich fünfmal so schnell fertig, als wenn ich mir jetzt x Minuten Zeit nehmen muss, den möglicherweise heißen Scheiß anzugucken, bis die relevante Info da mal rauströpfelt. Dann muss man das Video ggf noch pausieren, bis man für die direkte Umsetzung click-along gespielt hat. Mann! Wenn ich Bewegtbild sehen will, schau ich die Nachrichten oder geh ins Kino!

Zumindest ein Transkript wäre doch drin gewesen, wir sind doch alle Autoren, das mit dem Text sollte doch leicht gehen. Browserfenster zu. Zurück zu Patchwork. Das muss auch so gehen. Noch ist dieser interaktive Hilfeassistent im Weg. Er verrät, dass man unten links klicken muss, damit es an den rechten Bildrand geheftet wird. Und rechts für den linken Bildrand. Total intuitiv. Zur vollständigen Verwirrung schiebt es bei einem Klick auf den linken Button das Fenster dann an den linken Rand des rechten Bildschirms.

Doch nochmal zur Patchwork Seite, schauen, wer sich das ausgedacht hat. Zwei Männer und eine Frau – die Männer programmieren, die Frau übernimmt Routine und Marketing. Bei einem der Programmierer steht: „Ist Vollblutinformatiker, […] Programmiert gerne, die Oberfläche ist ihm egal, aber perfekt funktionieren muss es.“ Ja, das sieht man. Das Ganze sieht doch schon so aus, als wäre es in Java implementiert. Wozu braucht man noch ein Wine drumrum, das meine Firewall zu einer Meldung veranlasst? Das ist ja das PC-Wahl für Autoren!

Nun gut, es schreiben alle, dass es so unglaublich intuitiv sein soll und so super in der Handhabung. Vielleicht starte ich noch einen neuen Versuch, wenn meine Ansprüche an Software zurückgegangen sind.

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