Zurück aus dem Draußen und kreative Geister
Im Juni habe ich es tatsächlich getan: Ich war draußen. Sogar gleich recht weit weg im Rheingau bei einem Schreib-Retreat mit Kurzgeschichten-Kurs. Es war … unglaublich. Eigentlich wollte ich Euch von dort aus einen Patreon-Post schreiben, aber dazu bin ich gar nicht gekommen, weil die Tage so unglaublich voll waren und sich trotzdem wie Urlaub angefühlt haben.
Im Gegensatz zu vielen anderen, komme ich mit dem Drinnenbleiben und Vorsichtsmaßnahmen und allem anderen ja ganz gut klar. Ich mag auch Videokonferenzen und mir fehlt wenig, da ich zugegebenermaßen mit zu vielen Menschen ohnehin immer überfordert bin. Beim Retreat waren wir 11 (elf) Autorinnen, plus 4 Menschen vom Hotel und es waren alles Menschen, über deren Anwesenheit ich mich sehr gefreut habe. Die Gruppe war toll, die Inhalte sehr hilfreich, das Kreativitätstraining großartigen nachhaltig. Und die Verpflegung ein Wahnsinn.
Wir haben gestern gerade eine Podcastfolge zum Schreib-Retreat aufgenommen. Da könnt Ihr den lieben Kolleginnen beim Schwärmen zuhören. 😉
-> https://www.viennawriter.net/podcast/kreatives-schreib-handwerk/
Auf dem Rückweg hatte ich ein paar Stunden Zeit und habe beschlossen, dass ich immer so arbeiten möchte. Ich habe nach der Rückkehr jetzt knapp zwei Wochen verstärktes Selfcare betrieben, meinen Kalender und meine Schreibzeiten mit Zähnen und Klauen verteidigt, morgens das Telefon aus, schaue nur noch zweimal am Tag in die Mails. Und ja, es bleiben jetzt ein paar Dinge liegen. Es ist schwer, den Tagesplan „zurückzubauen“, weil es ja ging. Aber „es geht“ ist was anderes als nachhaltiges Wirtschaften mit den eigenen Energiereserven. Und ich will ja auch nächstes Jahr noch Bücher schreiben können.
Zwischenzeitliches Ergebnis: Ich war unlängst in einem Geschäft für Künstlerbedarf, zu dem ich geschickt wurde, weil ich ein Glas Füller-Tinte kaufen wollte und es einfach zu heiß war, um in den 1. Bezirk zu fahren. Ich wusste gar nicht, dass ich im Nachbarbezirk einen Künstlerbedarfsladen habe! Aber als ich drinnen stand, hatte ich wieder so richtig Lust, Kalligraphie zu machen. Das habe ich seit Jahren nicht. Keine Ahnung, wo das mit einem Mal herkam, aber mit mehr Mußestunden und weniger Hetzerei kommen wohl die kreativen Geister auf verschiedenen Ebenen wieder.