Happy Towel Day
Heute ist Towel Day, der Handtuch-Tag. Seit 2001 gibt es jedes Jahr am 25 Mai diesen Gedenktag für den britischen Autor Douglas Adams, der 2001 leider viel zu früh gestorben ist.
Seine SciFi-Satire-Reihe „Per Anhalter durch die Galaxis“ hat auch mich in meiner Jugend begleitet – damals noch in der deutschen Übersetzung. Und so wie alle anderen lachte ich herzlich über den Teil, wo ein Supercomputer nach Jahrtausenden des Rechnens endlich die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest ausspuckte: „42“. Und ich lachte darüber, dass die Menschen dann, weil sie die Antwort nicht verstanden und die ursprüngliche Frage leider verloren gegangen war, einen noch viel größeren Computer bauten, um die Frage zu der Antwort zu errechnen, anstatt zu hinterfragen, mit welchen Trainingsdaten der Computer vorab gefüttert worden war, dass er nur eine Zahl als Antwort formulieren konnte. Welches Teil-Abbild einer konstruierten und einseitigen Realität hatte das Gerät denn vorab bekommen? Und kannte es überhaupt Wörter oder war der Erbauer etwa jemand, der Mathematik als universelle Sprache verstand und darauf vertraute, dass der Rest der Menschheit eine Verständigung in Formeln und Zahlen genauso leicht verstehen würde?
Heute bleibt mir das Lachen an der Stelle im Hals stecken. Es tut weh, die Wahrheit über uns Menschen und unseren Umgang mit Technik mit soviel Salz in die offene Wunde gerieben zu bekommen. Wir sind leider keinen Deut besser und tun eben genau das: immer größere Computer bauen, die alle unsere Probleme lösen sollen, statt uns mit den eigentlichen Problemen als Gesamtgesellschaft zu befassen und sie allgemeinverständlich zu formulieren. Corona-Tote sind auch nur Zahlen und gehen völlig an uns vorbei. Die Hochrechnungen der Klimakrise könnten wir ebenso in Zahlen hinschreiben, solange wir unwillig sind, die Konsequenzen für unser eigenes Handeln (und das der Generationen der letzten 200 Jahre) zu tragen. Wir sind abgestumpft und betrachten das Wetter üblicherweise ausschließlich im Rahmen unserer Freizeitgestaltung. Sonnenschein ist aber nicht nur „Schönwetter“ zum Badengehen der Eisessen, sondern die Fratze der Dürre. Aber dafür werden wir sicher auch noch einen Großrechner bauen können, der uns die Natur da draußen auch wieder gefügig macht. 42.