Robert Pucher: “Krokodilstränen”
Buchrezension: „Krokodilstränen“ von Robert Pucher.
Robert Pucher erfreut mit einem neuen Wien-Krimi: „Krokodilstränen“. Abermals schickt er Dr. Simone Reichenbach, Leiterin des des Referats 1, Kapitalverbrechen, ins Rennen, die ominösen Todesfälle mehrerer Versicherungsmakler zu klären. Mangelhafte Unterstützung findet sie natürlich wie immer bei Bezirksinspektor Kurt Doppler, der vor allem damit beschäftigt ist, mit seinem speedgelben Porsche Carrera zuviel Aufsehen zu erregen nachdem er sein just beschiedenes Erbe binnen kürzester Zeit bereits versehentlich durchgebracht hat. Zum Glück gibt es noch den jungen, aufstrebenden Mag. Thomas Kleist, dem eine unerwartete Spezialaufgabe winkt: Monja – der schuppige Schrecken der Donauwellen. Nicht etwa ein Krokodil sondern ein Alligator, bitteschön. Eigentlich gar eine Alligatorin. Soviel Zeit muss sein!
Das Ermittlertrio hat es wieder mit allerlei Hindernissen zu tun, bei welchen auch die persönlichen Verwicklungen nicht zu kurz geraten. Beispielsweise besteht Kleists Lebensgefährte (Krankenpfleger und ‚weltbeste Bauchtänzerin‘) darauf, den Mops-Rüden ‚Daphne‘ zu nennen, was dessen Spürsinn zum Glück nicht geschadet hat. Schaden nahmen wohl nur Doppler, der auf die Klauseln für Tsunamis, Blitzschläge und Schiffskatastrophen hätte beharren sollen, und dessen Weltbild, das nach 34 Jahren vergeblicher Damenwerbung nun vor ganz anderen Tatsachen steht.
Nach dem sehr gelungenen „Katerfrühstück“ und der etwas ermüdenden „Rattenfalle“ nun wieder ein Glanzstück und das sogar im Hardcover. Die Handlungsstränge erscheinen mir durchdachter, passender zu sein, Humor und Wortspiele etwas tiefgehender als zuvor; aber es ginge noch mehr. Daher [rating:4.0]
Kurzweiliges Lesevergnügen – weiter so!
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