Dann schreib doch einfach mit der Hand…
Vor einer Weile traf ich mich mit meiner Autorenfreundin Anni Bürkl und als wir so beim Kaffee saßen, erzählten wir, von unseren aktuellen Schreibprojekten. Ich habe ja im November meinen Abgabetermin für den Hildesheimer Genusskrimi und so langsam sollten sich die Seiten mal füllen. Tun sie aber gerade nicht, momentan ist noch fast alles in meinem Kopf – Figuren, Szenen, wilde Verstrickungen… An sich lasse ich mich ja sehr gerne überraschen, was in meinem Buch noch alles so passiert. Anni dagegen plottet alles komplett durch. Nahezu das Gegenteil. Neugierig wie ich bin, war ich einem Selbstversuch gegenüber aufgeschlossen, habe das spannende Gewirr noch einen Moment länger in meinem Kopf behalten und entschieden, erst einmal „zuende zu plotten“. Blöde Idee, weil jetzt sitz ich da, Buch noch im Kopf, Seite leer.
Annis Rat, als ich ihr also neulich beim Kaffee mein Schreiberleid klagte, dass die Finger einfach nicht über die Tasten huschen wollen: „Dann schreib doch einfach mit der Hand!“ Na super. Nächste „blöde“ Idee für einen Selbstversuch. Ich bin außerdem umgelernter Linkshänder, habe eine Sauklaue und aufgrund dieser viele schöne Sommernachmittag drinnen verbracht und die Geschichte von der Stadtmaus und der Feldmaus abschreiben müssen. Ein Wunder, dass ich keine Mäusephobie entwickelt habe. Oder Schreibphobie… Aber ich habe zugegeben seit den zwei sechsstündigen und der einen vierstündigen Klausur beim Abitur 1998 nicht mehr ernsthaft mit der Hand geschrieben. Tippen kann ich dafür recht flink.
Gestern habe ich also – weil mir wirklich eine sehr hübsche Kladde in die Hände fiel – zugeschlagen. Sie ist nun in meiner Tasche und ich dachte, heute im Zug auf dem Weg zur Arbeit wird mein erster Versuch. Ein Fehlschlag, weil der Zug war voll und ich hatte keine Sitzplatz, außerdem Triebwagenschaden und Umsteigen und so. Nun denn, der Heimweg heute Abend kann wird dann eben der zweite Versuch. Ich werde berichten.
Weiter so!
Übrigens: Man muss sich dann über die ersten Seiten einfach „hinwegschreiben“, also eine Weile drauf los schreiben, dann entsteht irgendwann was Sinnvolles.
Und vielleicht gar in der Sonne bei Caffe Latte?