Neues vom Buchmarkt
Apropos eBooks: e-book-news.de berichtete kürzlich, dass Self-Publisher achtmal (!) so viele Titel verlegen wie klassische Verlage. Schon eine beachtliche Summe. Und die Anzahl an Self-Publishern übersteigt die der Verlagsautoren um das 100-fache. Nicht zuletzt Amazon sei Dank. Besonders die ‚professional publishing services‘ wie Lektorat, Coverdesign und Marketing, deren Absatz allein in der ersten Hälfte des Jahres 2013 um mehr als 50% gestiegen ist, werden zunehmend von Self-Publishern in Anspruch genommen. So verlieren die Indie-Bücher immer mehr von ihrem „Schmuddel-Ansehen“.
Noch vor einigen Jahren hieß es, wenn man einmal bei BoD oder sonstwo selbstverlegt hat, kann man sich bei keinem „althergebrachten Verlag“ mehr blicken lassen. Aber so langsam die DiY-Welle auch beim Bücherschreiben über den großen Teich schwappt, so langsam kommt auch im deutschsprachigen Markt das angestaubte Gerüst der „renommierten Verlagswelt“ ins Wanken. Auf der Frankfurter Buchmesse ist Self-Publishing in diesem Jahr das Top-Thema geworden. Frei nach dem Motto: „Diskutierst du noch mit Deinem Verlag oder verdienst Du schon?“ – Oder für viele Jungautoren vielmehr: „Suchst Du noch verzweifelt nach einer Chance irgendwo hineinzurutschen oder hast Du schon Leser?“
Dank der Erfolge Amazon & Co. vermitteln nicht nur die offiziellen Bestseller-Listen einen falschen Eindruck – überhaupt messen die Branchenstatistiken den Wandel der Gutenberg-Galaxis wohl nur äußerst unzureichend. Der alte König im Leseland, vielleicht ist er auch in seinem Exil (=Buchmesse) längst nackt.