Headergrafik mit Cover-Mockups des Buchs "2042 – Die verbotene Bibliothek"
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2042 – Die verbotene Bibliothek

Zwischen den Jahren – genauer gesagt zum #38C3, dem 38. Chaos Communication Congress des CCC e.V. – kam meine Novelle „2042 – Die verbotene Bibliothek“ heraus.

Cover Mockup des Buchs "2042 – Die verbotene Bibliothek"

Das Buch habe ich im Rahmen des „Call for Stories 42“ des CCC geschrieben; dabei ging es darum, konkrete positive Zukunftsbilder zu entwerfen. Das war bei den Nachrichten 2024 kein einfaches Unterfangen. Zwölf Projekte die gefördert worden sind findet ihr auf der Webseite des Call for Stories, schaut sie euch unbedingt an!

Für mich war recht schnell klar, dass die Geschichte 2042 spielen soll – 42 halt. Außerdem wollte ich von Anfang an nicht nach Heldenreise planen (also das seit den 1970ern übliche „einsamer Held erledigt Monster siegreich im Alleingang“), sondern nach Heldinnenreise, die kollaborativ ausgerichtet ist.

Angefangen habe ich mit Überlegungen und Diskussionen mit dem Fellow Nerd dazu, was sich in den letzten 18 Jahren alles auf technischer Seite geändert hat – Smartphones, Social Media, Batteriekapazitäten, KI etc. – und was sich realistisch in den kommenden 18 Jahren bis 2042 tun wird – wieder Batteriekapazitäten, Cloudrechenzentren, usw. aber auch Klimakatastrophe, Artensterben und Wahrscheinlichkeiten gesellschaftlicher Umstürze. Über’s Jahr habe ich mehrere sehr interessante Bücher gelesen, allen voran „Clearing the Air“ von Tim Smedley, das unverständlicherweise nie auf Deutsch erschienen ist. (Dazu habe ich eine Vermutung und auch eine Meinung, aber dazu ein andermal.) Rutger Bregman war mit „Utopien für Realisten“ und „Im Grunde Gut“ im Lesekorb dabei und alles davon ist in den Weltenbau mit eingeflossen, letzteres noch weitaus mehr in die eigentliche Story hinein.

Dann war es wegen Krankenhausaufenthalt im Sommer 2024 und ein paar anderen Dingen im Leben schon deutlich später im Jahr als geplant, aber dafür passte es sich sehr gut, dass ich im September ein Workshop-Wochenende mit meinem Schreibteam in Tengen am Hohentwiel hatte. Wir diskutierten rege, welche Themen in einer Zukunfts-Utopie behandelt werden sollten. Es stellte sich raus, dass alle ein ziemliches Problem mit der Vergesellschaftung von Privateigentum über 10 Millionen Euro hatten. Interessanterweise war es aber völlig okay, wenn die Entscheidung schon passiert ist und die Geschichte darüber ginge, wie Menschen jetzt damit umgehen.

Dann kam wieder etwas Leben dazwischen und grad, als ich angefangen hatte zu schreiben und ich die ersten 14 Seiten hatte, kam das Motto des 38C3 raus: „illegal instructions“ und ich hatte sofort eine Idee für eine Bibliothek, in der es alle möglichen illegalen Anleitungen gibt, von nicht öffentlich erhältlichen Wartungsmanuals von Geräten bis hin zu Frauenhilfe, Abtreibungskräuter etc. Ich hatte noch eine ganze Reihe an Ideen, was da alles drin stehen könnte, aber nicht alles ist auch in die Geschichte eingeflossen, dazu waren die angepeilten ca. 80 Seiten zu knapp. Es sind auch so schon 100 geworden. 😉

Ende November 2024 war ich dann noch mit sieben anderen Autorinnen in Belgien zu einer Masterclass „Plot und Struktur“ und dort habe ich nochmal am Gerüst der Geschichte gefeilt. Der Großteil der 100 Seiten entstand tatsächlich zwischen dem 4. und 20. Dezember 2024. Musste mich auch ranhalten, denn am 21. musste alles zur Lektorin, die vor Weihnachten das Lektorat und am 24. noch das Korrektorat der finalen Version gemacht hat. <3

Publishing-Day: 25. Dezember 2024. Vom Call for Stories Team hatte ich die Freigabe bekommen, die Geschichte für mehr Reichweite auch in den Buchhandel geben zu dürfen. Das Konzept „perma-free“ gibt es auf dem deutschsprachigen Buchmarkt nicht so recht, die Aussage war dazu, dass ich es für mehr Sichtbarkeit zu einem fairen Preis verkaufen darf zusätzlich zur Community-Edition, die kostenlos auf meiner Webseite verfügbar ist. Also lud ich am 25. Dezember nachts das eBook und die Druckdaten auf den üblichen Plattformen hoch. Bei Amazon war es noch in der Nacht veröffentlicht, die haben offenbar keine Weihnachts-Pause in der Auslieferung.

Beim Hochladen der Printversion kam ich drauf, dass Tredition keine Großdruck-Bücher mehr anbieten will, aber dazu mehr in einem eigenen Blogpost.

Congress! Endlich! Wegen meiner Nachtschicht von Tag0 auf Tag1 (26. auf 27. Dezember) habe ich es an Tag1 leider nicht um 13:00 Uhr zur feierlichen Eröffnung der Call for Stories Ausstellung geschafft. Aber ich war jeden Tag dort und habe geschaut, ob gerade wer liest oder am Computer die generative Kunst ausprobiert, das Spiel spielt oder mit dem Rollenspiel-Heft Abenteuer plant. Es war immer super spannend zu sehen, wie sich Menschen mit den Projekten beschäftigt haben. <3 Und natürlich habe ich auch im Fediverse darüber gepostet.

Und dann war der Congress plötzlich vorbei, Silvester mit lieben Freunden und ein paar Familiensachen auch und plötzlich ist schon der 7. Januar. Endlich Zeit für ein paar Tage Pause. Jetzt habe ich einen Produktionsplan für die erste Jahreshälfte gemacht, aber auch das schreibe ich noch in einem anderen Blogpost genauer.

Ihr könnt #Chaostopia2042 jederzeit jetzt lesen und gerne auch gedruckt bestellen und verschenken. Ein paar positive Zukunftsbilder können wir alle wohl gerade gut gebrauchen. Viel Spaß mit der Geschichte!

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