Adventskalender *22*
Vielleicht kennt Ihr die Weihnachtsmaus ja schon, allen neuen Lesern des Blogs viel Spaß! 🙂
Die Weihnachtsmaus
Zur Weihnachtszeit im Hause Sturm
Hat jedermann sehr viel zu tun
Es wird gebacken, geschmückt und gekocht
Geschenke gekauft, verpackt und was noch … ?
Gewischt, gewienert, auf Hochglanz gebracht
Und all das nur für die heilige Nacht!
Und zwischen all dem Weihnachtstreiben
Zwischen den Kugeln, den Keksen und Zweigen
Da ist sie wieder im Sturm’schen Haus
Wie jedes Jahr – die Weihnachtsmaus
Den Frühling verschlafen, den Sommer verschwitzt
Nur ab und zu ein Stück Käse stibitzt
Den Herbst hat sie auch nur schlafend verbracht
Doch der Winter ist da, schnell aufgewacht!
Zimtsterne, Mandeln, Äpfel und Nüsse
Und Lebkuchenmänner, große und süße!
Dem kann die Maus nicht widersteh’n
Schnell aus dem Loch und in die Küche seh’n.
Geschwind nun hopst sie durch das Zimmer
Der Küche entgegen, wie jeden Winter.
Dort findet sie die Mutter am Ofen
Bei Braten und Knödeln, Rotkohl und Saucen.
Doch nirgends ein Lebkuchenmann zu erspäh’n
Aber eine Mandel unterm Tisch ist zu seh’n.
Und flugs hinüber und Beute machen
Bevor jemand aufhebt die köstlichen Sachen!
Die Mandel verputzt und in die Stube geschlichen
Da liest der Großvater alte Weihnachtsgeschichten
Und niemand achtet auf die Gabenteller
Die Weihnachtsmaus schon – und die ist schneller!
Die ein und andere Nuß wird geschnappt
Und flink in das heimische Loch gebracht
Ein Stück Schokolade, das muß schon sein
Und Zimtsterne passen da auch noch rein…
Noch ein paar Mandeln und Kokoshauben
Und … die kleine Maus kann es kaum glauben…
Ein Lebkuchenmann! Riesig und lecker
Genau das richtige für Mäusefeinschmecker.
Doch wie kommt der bloß ins mausige Heim?
Der paßt da ja nie und nimmer hinein.
Noch ehe es jemand bemerken kann
Stürzt sich die Maus auf den köstlichen Mann
Sie knabbert den Arm ab und dann den zweiten
Jetzt noch ein Bein – das könnte schon reichen.
Sie schleppt den Kuchen nun bis an ihr Loch,
Es paßt noch nicht – das zweite Bein noch…
Der Kopf ist zu dick und paßt nicht hinein
Und am Bauch könnt’ es auch etwas weniger sein
Die Weihnachtsmaus knabbert und mümmelt am Mann
Bis sie ihn endlich durch das Loch schieben kann.
Sie zwängt sich mit Not und mit Mühe hindurch
Und langsam bekommt sie es mit der Furcht.
Was, wenn jemand sie sieht und entdeckt
Jetzt wo sie mitten in ihrem Heimatloch steckt…
Doch – uff – geschafft, die ist dakheim.
Und schlecht ist ihr auch – wie kann das bloß sein?
Es war doch nur ein Lebkuchenmann
Der da so lag zwischen Nüssen und Tann’.
Von der Mutter alljährlich drapiert im Haus
Auf dem Gabenteller – nur für die Weihnachtsmaus.
© Klaudia Zotzmann