DAS ist Lesen!
Ein erster kurzer Besuch auf der Wiener Buchwoche gab gleich den Eindruck gemütlicher Lesekultur. DAS ist Lesen – eine Atmosphäre von Kamin, Tee und einem guten Buch und das weiträumig über die gesamte Buchmesse verteilt. Nicht riesig, aber fein und er*lesen. Lesungen in den Abteilungen und im Literaturcafé, Buchvorstellungen, Diskussionen… Alles in allem sehr reges Treiben und dennoch keine Hektik, kein Erschlagensein. „Ein intimer Rahmen“, wie eine Ausstellerin es nannte – und sehr geteilte Meinungen zur kommenden „BuchWien“. Viel Ratlosigkeit und Unwissenheit bei den Ausstellern. Einige dachten, die Buchwoche würde schließlich „nur“ ins Messezentrum verlegt und fanden es schade, dass das schöne Ambiente damit abhanden kommt. Ein zu auffallend enthusiastisches „wir freuen uns riesig auf die Buchmesse nächstes Jahr“ am Infostand machte mich etwas stutzig und auf meine Nachfrage hin Betretenheit und keine weiteren Informationen ausser dem, was eh auf der Messehomepage zu finden ist. Nichts quasi. Ja, einerseits wird alles größer, moderner und es kommen neue Aussteller dazu – eine richtige internationale Buchmesse eben. Aber dafür verliert die traditionelle Buchwoche ihren 60 Jahre alten Charakter; und damit vielleicht ihr eingesessenes Publikum? Familien, Stadtbummler, Touristen und Pensionisten werden wohl kaum zum Messegelände pilgern und dort dann Eintritt bezahlen um von riesigen Messehallen und Neonlichtern erschlagen zu werden. Oder doch? Natürlich lasse ich mich in einem Jahr gerne vom Gegenteil überzeugen… Wien lebt schließlich nicht nur von Traditionen, aber doch auch! Und DAS ist Wien, DAS ist Lesen:
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