Das WGT und Forensik in Farbe. Und bunt.
Wie jedes Jahr steppte zu Pfingsten in Leipzig der schwarze Bär beim Wave Gotik Treffen – in diesem Jahr schon zum 20. Mal. Nach elf Jahren WGT-Abstinenz war ich mal wieder (und etwas spontan) mit dabei und habe mich ernsthaft gefragt, wie ich so lange ohne ausgekommen bin. 😉 In den elf Jahren, die ich nicht da war, hat sich einiges getan. Oder vielleicht kam es mir auch nur so vor? Jedenfalls war ich mit dem Angebot die vier Tage gut ausgelastet: Eröffnungsparty, Viktorianisches Picknick, Covenant, Deine Lakaien, Forensik-Vortrag, Faun, Met-Trinken und im Heidnischen Dorf versumpern, Agra-Flanieren, Shopping-Tour, kleines privates Picknick und last not least Plastic Noise Experience und Dive. Ja, das war schon super!
Besonders spannend fand ich ja den Vortrag von Mark Benecke – forensische Weiterbildung über Leichen und Bakterien. Ich muss zugeben, ich war überrascht, welches Farbenspiel so ein toter Körper durchlaufen kann. Philosophisch interessant fand ich ja dann den Punkt, dass der
menschliche Körper zu 10% gar nicht aus menschlichen Zellen sondern aus 500 Arten Bakterien besteht. Nach dem Tod nehmen sie dann nach und nach Überhand.
Irgendwann muss ich das alles nochmal genauer wissen, das ist auch für’s Schreiben alles höchst interessant. So haben wir dort auch gelernt, dass sich Maden nicht zwingend nach Norden (wie’s wohl bei Simon Becket steht) sondern vor allem vom Licht weg bewegen. Details. Aber wichtige. Denn im Zweifelsfall geht es um viel – um lebenslange Haft oder, wie in Amerika, vielleicht sogar die Todeszelle. Und in letzterer landen jährlich 14 Leute zu Unrecht, weil jemand bei der Auswertung von Spuren geschlampt hat. Erschreckend!
Was alles so erschreckend und ekelhaft ist und wie man trotz „ich kann kein Blut sehen“ dennoch Krankenschwester werden kann, erklärte uns dann noch Marks Frau Lydia, die Psychologin ist. Und auch das muss ich alles noch einmal genauer wissen.
Apropos eklig: Es war übrigens spannend zu beobachten, dass gerade dann Leute aus dem Publikum den Saal verließen, als es um lebende Menschen ging, die infizierte Wunden hatten, die mit Maden bevölkert
waren – und zum Teil auch absichtlich mit Maden bevölkert worden sind, damit diese das infizierte Gewebe wegfuttern, das sonst nur den ganzen Organismus vergiften würde. Alle Bilder von Leichen in diversen
Verfallsstadien und Farbschattierungen hatten da weniger Resonanz.
Zum Ende des Vortrags gab Mark noch ein
paar Gedanken zum WGT zum Besten. Wie wahr, wie wahr… 😉
Zu Mark Beneckes Homepage & zur offiziellen Fan-Seite von Mark Benecke auf facebook.
Ansonsten gab es noch viele, viele liebe Leute, die ich – teilweise nach 14 Jahren – endlich mal wiedergesehen habe und noch viel mehr Augenfutter. (Ein Klick auf’s Foto bringt Euch zur jeweiligen Website…)