Der Charme einer leeren Schuhschachtel, sonst ok.
Ich habe gleich den ersten Tag genutzt und war am Nachmittag nun auf der BUCH WIEN. Es ist gerade die halbe Halle B des Wiener Messegeländes mit Ständen gefüllt und statt der heimeligen Kaminatmosphäre des Wiener Rathauses erwartet einen nun der Charme einer leeren Schuhschachtel… Aber immerhin ist es nun eine echte internationale Buchmesse. Gut, viel besser sehen die Hallen in Frankfurt und Leipzig auch nicht aus, aber da macht eben doch die Größe und die Internationalität den Flair… Die Lesefestwoche hat immerhin einen ganzen Stand am hintersten linken Rand bekommen.
Na gut, Schluss mit Raunzen. Ein paar interessante Sachen hab ich dann ja doch entdeckt. Erst einmal muss ich sagen, dass unter den 142 Ausstellern aus 14 Ländern auch wirklich renommierte Verlage anwesend sind – von C.H. Beck und Carl Hanser über den Residenz Verlag bis hin zu DTV und Langenscheidt und natürlich noch viel mehr. Die Messe macht insgesamt einen wirklich seriösen Eindruck und könnte sich durchaus etablieren.
Zu meinen ersten Entdeckungen gehören die neuen eBook-Reader. Ichhabe mich ja schon lange nicht mehr mit dem Thema auseinandergesetzt, aber es gibt sie doch! Praktisch, in etwa so groß wie ein Taschenbuch (allerdings viel flacher!) und mit einer Oberfläche, die tatsächlich wie Papier aussieht. HIXBOOKS ist mein wirklicher Messe-Liebling. Die freundliche Dame am Stand erklärte mir, dass die Geräte über 512MB internen Speicher verfügen und quasi alle Formate anzeigen, sogar MP3s abspielen. Es steht also auch einem Hörbuch nichts entgegen – auchnicht mehreren, denn der Speicher ist dank SD-Cards beliebig erweiterbar. In Zukunft seien auch Farbdisplays geplant und die Geräte sollen dann auch Filme abspielen können. Im Internet kann man eBooks zu fairen Preisen (etwa die Hälfte des Preises für die Printversion) erwerben und die heruntergeladenen Dateien unterliegen keinerlei Beschränkungen auf Lesegerät, Computer oder weiß der Kuckuck. Ab Dezember sind die praktischen Reader im österreichischen Buchhandel zu erwerben. Preis: 269,-€ – insgesamt eine ECHTE Alternative zum amazonischen Kindle…
Etwas anders aber auch nicht schlecht sind die ‚mobilebooks‘ von blackbetty. Hier geht es um Bücher, die man am Handy lesen kann. Direkt am Stand gibt es Terminals, wo man sich ein kostenloses mobilebook, quasi als Probe mitnehmen kann. Mein etwas älteres Handy hatte einige Darstellungsprobleme, aber auf neueren Geräten sieht das Ganze schon recht brauchbar aus. Nach Weinachten werden die mobilebooks dann mit einer noch verbesserten Software angeboten – wer also zu Weihnachten ein neues Handy aus der Nikolaussocke zieht, kann gleich einmal mobiles Lesen testen. Zwei kostenlose Probebücher kann man auf mobilebooks.com herunterladen.
Am Stand des echo media verlags hatte ich freundliche Bekanntschaft mit drei Krimiautorinnen, die ebenso freundlich zu krimiautorinnen.at einluden – mal sehen, was es da alles Spannendes gibt!
Durch einen schicken Flyer wurde ich auf ‚Bibliotels, lesend reisen – reisend lesen‘ aufmerksam. Ich war natürlich neugierig und hab mir die Homepage gleich mal angesehen. Es sind in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien besondere Hotels und Pensionen gelistet, die einen besonderen Bezug zum Lesen haben, bzw. den Gästen ein besonderes Leseambiente bieten. Nette Idee!
Eigentlich war ich schon fast wieder draußen, da sprach mich noch der nette Herr Weiss vom BröselBär Verlag an. Wir haben uns auch noch eine Weile nett über das Schreiben unterhalten und überhaupt war es eine sehr nette Begegnung. Lieben Dank!
Und: Last but not least: es gibt endlich einen Verlagsführer Österreich!
Es sind wohl so ziemlich alle Verlage in ganz Österreich mit Schwerpunkt, Adresse und allem sonstigen gelistet, allerdings gibt es keinen Hinweis darauf, ob es sich um einen Druckkostenzuschuss-Verlag handelt oder nicht; ein Punkt, der für die nächste Version vielleicht noch verbessert werden kann. Man kann den Verlagsführer Österreich um knappe 27,-€ im Buchhandel kaufen oder über buchkultur.net bestellen oder einfach online reinklicken, dort gibt es auch eine Suchfunktion nach verschiedenen Kriterien. Super!
Fazit: Die BUCH WIEN hat trotz des kargen Ambientes einen guten Start hingelegt – gut, gegenüber dem Rathaus stinkt jede Location ab… Seriöse Verlage, gute Stimmung, nette Leute.
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