eMails zwischen Business und Mut

Eigentlich ist es gar nicht so schwierig, eine eMail zu schreiben. Betreffzeile, freundliche Begrüßung, Inhalt, liebe Grüße, Unterschrift, Mail signieren, abschicken. Fertig. Das kennen wir seit den 1990ern, das haben wir geübt.

Und dann gibt es diese eMails, bei denen man sich überwinden muss, sie zu schreiben. Und erst das Abschicken! Ich meine jetzt nicht die, die man an das Finanzamt oder sowas schreiben muss, sondern die, wo man etwas von sich preisgibt. Die, wo man „rausgeht“ und sich etwas traut. Wo man eventuell noch einen Schnaps braucht, bis man es wirklich bis zum Senden-Button schafft.

Das hatte ich in den letzten Wochen zwei Mal. Einmal, als ich bei einem Designer anfragte, ob er nicht ein Cover für mein aktuelles Buch machen würde. Ich steh einfach unglaublich auf seine Bilder und ahnte schon vorab, dass ich mir das nicht leisten können würde. Ich wollte es aber zumindest mal versuchen und die Antwort hat mich dann nicht überrascht. Nur € 2.500,- kann ich mir leider wirklich nicht leisten für ein Cover für mein erstes Selfpublishing Buch. Schade. Zum Größenvergleich: In verschiedenen SP-Gruppen werden Portale wie Fiverr oder 99designs genannt, wo man Buchvover zwischen $ 5,- (!) und $ 250,- bekommt.

Die zweite Mail schrieb ich heute: Ich habe einen Lektor angefragt, der sich laut lektoren.de mit dem Gebiet auskennt. Hier bin ich schon sehr gespannt auf die Antwort. Ich weiß, ich bin sehr früh dran, das Buch steht erst bei etwa 15.000 Wörtern, aber das ist das erste Mal, dass ich einen Lektor beauftragen möchte und da dachte ich, ich frage mal vorsichtshalber frühzeitig an, ehe das sonst sechs Wochen dauert und das fertige Manuskript so lange unnütz rumliegt und kein Geld einbringt. Und vielleicht will er ja auch gar nicht. Vielleicht ist ja nach dem Probelektorat, das ich angefragt habe, auf der Stelle Schluss, weil wir einfach nicht miteinander können und ich dann wieder einen neuen Lektor anfragen muss. (Zwei andere hatte ich auch noch ausgesucht und mir gemerkt, aber mal schauen, was der erste sagt, ich hab ja noch ein bisschen Zeit.)

Und dass ich einen Lektor – genauso wie ein geiles Cover – haben will, ist klar. Ich will ja, dass es ein verdammt gutes Buch wird. Oder zumindest besser als alle anderen, die ich bis jetzt geschrieben habe. Es soll das beste Buch werden, das es werden kann, denn ich will damit ja auch Geld verdienen. Menschen sollen Spaß damit haben und sich 200 Seiten lang gut unterhalten fühlen und ich hätte gerne meine Miete, Sozialversicherung und das Katzenfutter bezahlt. Und Kaffee für mich. Ich denke, das ist ein legitimer Tausch.

Ich bin jedenfalls schonmal sehr gespannt – auf die Antwort und auf die Zusammenarbeit mit einem selbst beauftragten Lektor. Dem Buch (und damit auch allen Leser*innen) kann es in jedem Fall nur guttun.

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2 Kommentare

    1. Das ist korrekt! 🙂
      Nachdem ich grad etwas für mich ganz Neues ausprobiere, wollte ich allerdings jemanden fragen, der mich nicht kennt – so wie 99,9% meiner Leser und ob der dann auch versteht, was ich da schreibe. War in dem Fall Absicht, dass ich nicht gleich bei Anni angerufen hab. Aber alle anderen könne und sollen das natürlich auf der Stelle tun. 🙂

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