Gesünder Schreiben – im Schlaf (Teil 2)
Kommen wir nochmal zu dem Drittel des Lebens, das man schlafend verbringt – also die acht von 24 Stunden pro Tag, egal ob in einer oder in zwei Etappen. Entspannter Schlaf ist auch für Autor*innen wichtig, nicht nur für die Hirnfunktion, das Verarbeiten von allem, was einem so passiert und damit letztlich auch für die Kreativität, sondern auch ganz physisch für einen entspannten Nacken und entspannte Schultern, etc.. Schlecht schlafen heißt für mich auch immer, mich am nächsten Tag nicht ordentlich konzentrieren können. Und mit Schmerzen am Schreibtisch sitzen ist auch kein Spaß. Ich kenne einige Kolleg*innen, die Nackenprobleme haben. Und jeder Tag mit Schmerzen ist ggf ein weniger produktiver = weniger geschriebene Seiten = längere Dauer für das Buch = späterer Veröffentlichungstermin = später Einnahmen … etc.pp. -> Zeit ist Geld.
Meine Schlaf-Geschichte
Ich erinnere mich, wie ich in jungen Jahren mal einen Teil unserer Familie besucht hab, die einen Bauernhof haben. Da stehen noch diese alten Bauernbetten – in so eienem durfte ich dann auch die paar Tage schlafen. Man versank ganz tief darin, es gab ein großes Daunenkissen und oben drüber war ein enormes Federbett. Insgesamt hatte die Konstruktion etwas von einem riesigen, weichen Fluff im Holzkasten. Unglaublich! Ich weiß nicht mehr, wie ich dort geschlafen habe, aber an das Versinken im Bett und die riesige Decke erinnere ich mich noch gut.
Mit 19 oder 20 war ich dann auf einem Japan-Trip, angeregt durch Aikido-Training und allem, was dazu gehört. Hat riesig Spaß gemacht. Und ich wollte unbedingt auf einem Futon schlafen, das fand ich cool. Ich hab mir dann auch eines gekauft – ein damals sauteures Ding mit extra angefertigtem Bezug mit einem keltisch-japanischem Crossover-Muster und ich habe es geliebt. Ich habe meine ganze Magisterarbeit damals im Bett – also auf dem Futon – geschrieben. *hach ja*
Das Futon hatte ich dann auch viele Jahre, bis mir das harte Liegen nicht mehr so guttat und es nur noch als Sofa im Wohnzimmer stand – mein Exmann hat es weggeschmissen, was ich ihm bis heute noch übel nehme, aber das ist ein anderes Thema. Schlafen auf hartem Untergrund war jedenfalls irgendwann mit Rücken und Hohlkreuz doof. Dazu breite Hüften, schmale Taille, breite Schultern und Seitenschläfer – keine gute Kombi, man hängt immer durch. Auf dem Rücken liegen kann ich nicht lang weil eben Hohlkreuz. Mit meinem Exmann hatten wir dann Matratzen gekauft, dieses Weltraum-Memoryschaum-Zeug, die sich anpassen; ich weiß leider nicht mehr, was das für welche waren, aber die waren toll. Dazu passende Tempur Kissen – für mich eines mit Schulterauslass zum Seitenschlafen. Geile Sache.
Und dann zog ich aus und hatte wieder ein altes Futon, diesmal das von meinem Exmann. Immerhin hatte ich ein Bett, aber eine Dauerlösung war das noch nicht. Es war auch nicht so bequem wie mein altes, dafür dicker aber härter und überhaupt.
Man kann viel Geld für eine passende Matratze hinlegen. Ich habe eine Weile recherchiert und mich durch ein paar Foren und Testberichte gelesen – wie ich es immer mache, ehe ich eine größere Anschaffung mache, die für ein paar Jahre halten soll. Ist ja nicht wie ein angeschlagenes Milchkännchen, das man dann den Rest seines Lebens in Verwendung hat.
Ich bin schließlich bei IKEA gelandet. Tatsächlich. Eine mittelfeste Schaummatratze ist es geworden und ich schlafe darauf sehr gut.
Ein neues Kissen wurde mit der Matratze dann allerdings auch fällig, weil meine Schulter da weniger tief drin einsinkt als bei der anderen. Als ich wochenlang mit verspanntem Nacken aufgewacht bin, hab ich ein höheres Kissen gekauft, das auch extra für Seitenschläfer gemacht ist und einen Schulterauslass hat, allerdings nicht von Tempur sondern von Third of Life. Den Namen fand ich auch ganz lustig, aber das war nicht der Kaufgrund, sondern die durchwegs positiven Bewertungen auf diversen Plattformen. Die Kombi von Matratze und Kissen passt jetzt wieder wunderbar.
Beratung
Mir wurde kürzlich von einem Menschen in einem Bettengeschäft in Köln berichtet, der eine wirklich detaillierte und persönliche Analyse und Beratung macht, wo man dann mal ein paar Stunden einplanen sollte, um die richtige Matratze auszuwählen. „In welcher Stellung schlafen Sie? Ruhig oder eher unruhig? Was tun Sie noch im Bett? (LESEN ODER MEDITIEREN WAR GEMEINT!) Haben Sie Allergien auf Latex, Pferdehaar oder sonstige Matratzenbestandteile? … In welchem Preissegment darf ich für Sie schauen?“ Ich glaube, so eine Beratung ist wirklich unbezahlbar, wenn man dafür dann wirklich einen gesunden und erholsamen Schlaf hat.
Wenn ich in ein paar Jahren dann wieder eine Matratze kaufe, werde ich wohl auch so eine Beratung in Anspruch nehmen – vielleicht mache ich dafür sogar mal einen Ausflug nach Köln, der Mensch klang in der Erzählung sehr lustig und die Freunde, die mir berichtet hatten, sind mit ihren Matratzen auch sehr zufrieden.
Tipp: Man kann bei allen Geschäften eine Anzahl Nächte „Testschlafen“, bzw. hat einen Zeitraum, in welchem man die Matratzen gratis zurückgeben oder umtauschen kann. Das ist eine sinnvolle Sache, weil man immer ein paar Tage braucht, bis sich der Körper an die neue Schlafposition gewöhnt hat. Das gilt auch für die Kissen von Third of Life und sicher für einige andere Hersteller auch.