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Kindle MatchBook

Amazon MatchBook

Ab Oktober soll es losgehen: „Kindle MatchBook“ startet bei Amazon US. Jeder, der bei Amazon US ein Print-Buch bestellt hat, soll das eBook günstig bis gratis dazu bekommen – und zwar seit Anbeginn von Amazon 1995! (Ausnahme: gebrauchte Bücher) Die eBook Preise liegen dabei zwischen 0.99$ und $2.99, einige gibt es tatsächlich auch gratis dazu. Eine super Idee! Umgekehrt wäre das auch toll, nachdem es ja doch immer mal wieder Bücher gibt, die so gut sind, dass ich sie mir auch gerne ins Regal stellen würde.

Amazon braucht für das Vorhaben allerdings die Zustimmung der Verlage und momentan steht vermutlich noch nicht ganz fest, welche tatsächlich beteiligt sein werden.

Wer im Kindle Direct Publishing-Programm seine Bücher selbst verlegt, hat die Wahl: Solange ein Titel auch gedruckt über Amazon verkauft wird, können die Autoren entscheiden ob und zu welchem Preis sie das zusätzliche eBook verkaufen wollen. Die Preise müssen jedoch im 0,00 – 2,99 Dollar-Bereich liegen und um mindestens 50 Prozent niedriger sein als der normale eBook-Preis. Wieviel davon in der Tasche der Schriftsteller landet, hängt von der Tantiemen-Option ab, die gewählt wurde: Erhält ein Autor 35 Prozent beim Verkauf des regulären eBooks, so erhält er auch 35 Prozent beim Verkauf des Zusätzlichen.
[Quelle: lesen.net]

Aber zu früh sollten wir uns hier, am abgeschlagenen deutschsprachigen Buchmarkt, noch nicht freuen. Die Buchpreisbindung könnte dem Vorhaben hier nämlich einen ziemlichen Strich durch die Rechnung machen. Nur für die englischsprachigen Bücher, die über Amazon DE vertrieben werden, würde das Konzept funktionieren – bin ich froh, dass ich eh nahezu alles in OV lese! Bei den deutschsprachigen Büchern müssten die Verlage selbst ran:

Ob und wann Amazon das Programm auch außerhalb der USA anbieten will, ist nicht bekannt, gleichwohl wird bereits auf Facebook darüber diskutiert, ob „MatchBook“ mit der deutschen Preisbindung zu vereinen wäre. Auf Anfrage von buchreport.de erklärt Börsenvereins-Justiziar Christian Sprang, dass Amazon nicht auf eigenes Faust solche Bundles schnüren dürfe, das Unternehmen könne hierzulande allenfalls Verlage dazu überzeugen, Bundlepreise – preisbindungsrechtlich gesehen seien dies Serienpreise – für gekoppelte Print-E-Book-Produkte einzuführen. „Diese würden dann aber für den gesamten Handel gelten, Amazon hätte sie also nicht exklusiv.“ [Quelle: buchreport.de / via lesen.net]

Ob das wohl was wird? Ich würde es mir – und auch dem deutschsprachigen Buchmarkt – wünschen. Buchpreisbindung schön und gut, aber sie verbaut mehr Chancen, als sie Nutzen bringt. Ansonsten sind die deutschsprachigen Bücher ja auch über amazon.com zu kriegen, dann haben sie eben eine etwas längere Lieferzeit… – Ich bin ja nicht nur Autor, der sich über Tantiemen freut, ich bin auch Leser und unglaublich selbst- bzw. büchersüchtig. Sorry, liebe Buchpreisbindung.

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