LITERA Linz – tot vor der Eröffnung?
Gerade zwei Tage ist es her, dass ich einen Flyer der LITERA Linz in einer lokalen Buchhandlung entdeckte und Markus fragte, ob wir nicht einmal einen Ausflug nach Oberösterreich unternehmen wollten, und heute lese ich mit Schrecken im Literatur-Café, dass die neue Buchmesse vielleicht nicht einmal stattfindet. Nicht, dass es hier nicht schon genug Buchmessen gäbe, die BuchWien soll ja auch im November ihre Pforten öffnen.
Finanzielle Probleme halten die Veranstalter vielleicht davon ab, die Linzer Buchmesse gar nicht erst anlaufen zu lassen. 18 Tage vor der Eröffnung stehen noch einige Hunerttausend Euro aus, am Ende sollen eingeladene Autoren auf das Lesungsentgelt verzichten… Im Artikel des Literatur-Cafés heißt es: „Land und Tourismusförderung haben die gestellten Förderanträge zurückgewiesen, wie die OÖN weiter berichtet, da der Buchmesse jegliches Konzept und die Wirtschaftplanung fehle.“ LITERA-Initiator und Veranstalter Berthold Greif kommt bei allen Debatten nicht gut weg. „Ahnungslos“ und „unseriös“ sind die Worte, die ins Auge fallen. Dementgegen nur die schwache Verteidigung, er sei schließlich zehn Jahre lang Bibliothekar der Dombibliothek gewesen – und das soll als Qualifikation für die Organisation einer Buchmesse reichen?
Da ist wohl jemand nicht auf dem neuesten Stand! Die LITERA Linz wird vom 23.4.-27.4.2008 stattfinden, wie auch bereits auf http://www.orf.at berichtet wurde.
Die Messe finanziert sich – wie Messen das generell tun – über Standgebühren. Dazu gibt es noch ein tolles Literaturfestival, dessen umfangreiches Programm unter http://www.litera-linz.at nachzulesen ist.
Schade, dass hier offenbar unseriöser und schlecht recherchierter Berichterstattung mehr Glauben geschenkt wird, als engagierten VeranstalterInnen, denen ich an dieser Stelle viel Erfolg für die LITERA ’08 wünschen möchte!
Gut zu wissen. Ich hatte die ORF-Seiten durchstöbert, aber keine entsprechende Meldung gefunden. Dann hoffen wir mal, dass die Besuchermassen ebenso engagiert sind!
Na dann eifrig Werbung machen und vor allem: selbst hingehen, ansehen und eine eigene Meinung bilden! Ich werde das Projekt auf jeden Fall unterstützen, weil ich es für eine tolle Sache halte und mir wünsche, dass das in meiner Heimatstadt in Zukunft regelmäßig stattfindet!
Ich habe die Berichterstattung über die Litera interessiert mitverfolgt. So, wie es aussieht, denke ich allerdings nicht, dass sie noch abgeblasen wird.
Es gibt auch Punkte, die ich schon kritisiert habe – z.B. glaube ich nicht daran, dass eine neue Buchmesse es gleich im ersten Jahr mit Leipzig aufnehmen kann und es wundern mich Formulierungen wie „Die Litera findet jedes Jahr … statt“ (2008 ist das erste Jahr)
Andererseits finde ich es dann wieder unfair, jemandem seinen Beruf (der zudem ja nicht völlig fachfremd ist) in einer solchen Angelegenheit vorzuhalten. Was ist denn nun, wenn es mir erlaubt ist, naiv zu fragen, der geeignete Beruf, um eine Buchmesse zu organisieren? Germanistikprofessor? (Wobei dann wieder das Vorurteil der weltfremden Professoren kommt) Literaturkritiker? (Hat es sich ein solcher nicht schon mit zu vielen Autoren verscherzt?) Hauptberuflicher Buchmessenorganisator? (Erscheint mir kaum möglich.)
Ich denke mal, Qualifikationen werden in dem Fall das Kennen des Literaturbetriebs und das praktische Organisationstalent sein.
Ob die Litera denn gut wird, sehe ich mir dann selbst an.
„Eventmanagement“, hätt ich gesagt. Ich hab selbst schon in Bibliotheken gearbeitet und wirklich viel Kontakt zum tatsächlichen Buchmarkt hatte zumindest ich dort nicht. Das schon eher in meinem letzten Job im Buchhandel…
Wenn es sich terminlich ausgeht, schau ich mir das Spektakel natürlich auch an!