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Manfred Plinke: Schriftsteller: „Vom Schreiben leben“

Rezension

Kürzlich habe ich „Schriftsteller – Vom Schreiben leben“ ausgelesen. Das Buch ist wunderbar amüsant und – zumindest für Erstautoren – informativ. Für nur etwas erfahrenere Autoren wird nicht viel Neues darin stehen.

Der Leser sieht sich vier Bereichen gegenüber: 1. Über den Beruf und das Schreiben, 2. Vom Schreiben leben, 3. Erfolgreiches Veröffentlichen und 4. Kleines Schriftsteller-Lexikon.

Im ersten Abschnitt unternimmt Plinke einen Streifzug durch die verschiedenen schriftstellerischen Daseinsformen. Vom Selbsttest bis zum durchschnittlichen Alkoholkonsum ist quasi alles abgedeckt, was der angehende Schriftsteller zu bedenken hat, wenn er sich auf das Schreiben einläßt. Wer die Testfragen bis zum Ende noch aufmerksam durchgelesen und am Ende sogar noch beantwortet hat, zeugt zumindest von Hartnäckigkeit und kann sich hinterher bei 1 Liter Wein, 0,75 Bier und einem doppelten Schnaps pro Seite entspannen…

Im zweiten Teil sinkt der zugegeben sehr unterhaltsame Sarkasmusanteil zugunsten einiger professioneller Fragen, im Besonderen die des Honorares. Plinke macht deutlich, daß Schreiben nur in den seltensten Fällen gut bezahlt ist. Vor allem macht er darauf aufmerksam, in welche steuerlichen „Fallen“ dies führen kann. Sein Tip: Konsultieren Sie einen Steuerberater. Und er hat nicht Unrecht!

Im dritten Abschnitt zeigt Plinke einen kurzen Ausschnitt vom aktuellen Buchmarkt und geht dann über zu den wichtigen Fragen: Wie bietet man ein Manuskript an? Wie gestaltet sich dann die Zusammenarbeit mit dem Verleger? Sind Lektoren wirklich böse Menschen? Und: Muß ich mich wirklich umbringen, wenn die Kritiker das Buch am Ende verreißen? … Gerade hier zeigt sich deutlich: Der Mann weiß, wovon er redet, und das finde ich immer sehr beruhigend. Und leben tut er auch noch!

Im „Kleinen Schriftsteller-Lexikon“ findet der Leser dann alle wichtigen Begriffe: Von ‚Absatzhonorar‘ über ‚Kritische Ausgabe‘ bis zum ‚Zwischenbuchhandel‘.

Das Buch ist auch für etwas erfahrenere Autoren zumindest eine amüsante Bettlektüre und für tintige (also „blutige“) Anfänger auf jeden Fall zu empfehlen. [rating:3.5] Enjoy!

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