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Reading Communities

Ich war neugierig und hab mir shelfari und LibraryThing genauer angeschaut. Mein erster Eindruck von shelfari war „schick“, der von LibraryThing eher verhalten, sieht nach nichts aus, sehr vollgestopft und unübersichtlich, dafür allerdings in nahezu allen Sprachen verfügbar. Nunja, gehen wir’s an…

Die Grundfunktionen sind bei beiden Plattformen quasi gleich. Buchimport & -export, Tagging (Schlagwörter wie „Krimi“, „Mittelalter“, „Sachbuch“, etc.) und vor allem die Möglichkeit, Rezensionen zu verfassen und zu lesen. Da ich bereits meine Bücher via BookCollector katalogisiert habe, hat mich natürlich die Funktion „Import“ sehr interessiert, die beide Plattformen anbieten. shelfari ließ sich sehr bitten und letzten Endes funktionierte es schlichtweg nicht. Die manuelle Bucheingabe funktioniert wunderbar, allerdings nur, wenn das Buch bei amazon.com gelistet ist, was für viele nicht-englischsprachigen Titel nicht gilt. Alternativ bleibt noch eine Eingabe aller Daten per Hand. LibraryThing erntete den ersten großen Pluspunkt indem der Buchimport sofort und ohne Mucken lief – etwas mehr als 600 valide ISBN dauerten zwar gut eine Stunde bis wirklich alle Titel übernommen worden waren, aber am Ende waren sie mit nur zwei Fehlern alle da (bzw. in der Warteschlange, da ein kostenloser Account auf 200 Bücher beschränkt ist und so habe ich Unibücher, Nachschlagewerke etc. wieder rausgeworfen). Auch beim manuellen Hinzufügen von Büchern kann man in 600 Quellen weltweit nach der ISBN suchen lassen, seine shelfari-Bücher übernehmen 😉 oder eben ein Buch ohne ISBN ganz von Hand einfügen. Jedes Buch kann sowohl bei shelfari als auch LibraryThing auch noch nach „schon gelesen“, „wird gerade gelesen“ und „will ich noch lesen“ markiert werden, wobei LibraryThing bei dieser Funktionen ein kleines Minus einfährt, da dort das Kaufdatum nur gespeichert wird, wenn man das komplette Datum mit Tag, Monat und Jahr eingibt; shelfari hat auch nur das Jahr ohne Probleme akzeptiert.

Bewertungen und Rezensionen sind ebenfalls auf beiden Plattformen möglich, bzw. der eigentliche Clou der Angelegenheit. shelfari bietet da ein paar mehr Möglichkeiten zum anhakerln wie etwa „gehört mir“, „Lieblingsbuch“ oder auch (sehr praktisch!!) „auf meiner Wunschliste“. Dafür kann man bei bei LibraryThing auch halbe Sterne vergeben, also etwa 3 1/2 von 5 Sternen für The Da Vinci Code. LibraryThing zeigt in der Bücherliste rechts auch gleich an, wie viele Mitglieder noch dieses Buch besitzen, ob und wie viele Rezensionen vorliegen und außerdem diverse Bearbeitungsfunktionen.

Amazon-Anbindung haben sowohl shelfari als auch LibraryThing. Beide unterstützen auch den Amazon-Wunschzettel, allerdings werden bei LibraryThing die Wunschzettelbücher ganz normal in die Bücherliste eingefügt, man kann nur ein extra Schlagwort wie z.B. „wunschliste“ vergeben -> noch ein kleines Minus. shelfari macht den Wunschzettel-Import tatsächlich einfacher, indem man nur seine eMail-Adresse eingeben muss, was aber wieder nur für amazon.com funktioniert. Mit der Wunschzettel-URL geht es aber auch hier, ein automatisches Häkchen bei „wish“ und dafür keines bei „read“ wäre auch hier zu wünschen…

Zu den Comunityfunktionen: Freunde einladen hat bei beiden Plattformen funktioniert, bei LibraryThing muss man hinterher allerdings die Freundschaft noch einmal bestätigen. Außerdem ist die Übersicht über eingegangene Freundesanfragen etc. leider keine solche, sprich, nicht sonderlich übersichtlich, da die Einladungsmitteilungen nicht gelöscht werden, auch wenn man sie bereits bestätigt hat. Es gibt auch keine eigene Freunde-Seite, mit der wiederum shelfari glänzt, inklusive einer Übersicht, was meine Freunde gerade lesen – eine an sich ganz spannende Funktion! Dafür wartet LibraryThing mit Rezensionsexemplaren verschiedener Verlage auf…

Goodies: LibraryThing bietet mit „Dein Zeitgeist“ eine statistischen Übersicht über die angelegte Bibliothek und den Account. Quasi nutzlos, aber man kann es wenigstens auf der eigenen Startseite ausblenden. Dafür gibt es „Dieses Buch tauschen“ – Anbindungen an verschieden Büchertauschbörsen wie beispielsweise bookswapper.de. Einen BarcodeScanner bietet LibraryThing ebenfalls um 15$ an (bei collectorz.com kostet er über 100$). Widgets (für Blogs, MySpyce, LifeJournal, etc), Bookmarklets, Mobile-Zugriff auf die eigene Bücherliste & Firefox-Addons kommen ebenfalls nur von LibraryThing.

Ein Fazit mit großem Seufzer: Schöne Spreu – überladener Weizen mit netten Goodies, der auch noch Geld kosten kann falls man mehr als 200 Bücher haben möchte… Wenn man allerdings nicht ausschließlich englischsprachige Titel oder „Mainstream“-Bücher hat, sollte man dennoch eher, Optik hin oder her, LibraryThing nutzen, auch wenn shelfari insgesamt die besseren Funktionen hat und netter und übersichtlicher rüberkommt – könnte es bloß Bücher ordentlich importieren und mit den europäischen Amazonseiten um!!!

Meine shelfari-Bibliothek
Meine LibraryThing-Bibliothek

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Ein Kommentar

  1. Wer seine Bibliothek digital verwalten will, nutzt LibraryThing, wer ein virtuelles, braunes Holzregal gut findet, nimmt Shelfari. Ganz einfach!

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