Wir schreiben das Jahr 2009 n.Chr.

Die ganze Welt wird von Google digitalisiert, durchleuchtet, beherrscht … Die ganze Welt? Nein! Ein von unbeugsamen Briten bevölkertes Dorf machte sich auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.

Tapfere Widerstandskämpfer gegen die allgemeine Digitalisierung der Welt sind die Bewohner von Broughton in der Grafschaft Buckinghamshire. Sie jagten das Google Street View Auto aus der Stadt. Naja, eigentlich blockierten sie Weiterfahrt und Sicht, so dass keine Aufnahmen gemacht werden konnten und zwangen den Fahrer damit schließlich zur Umkehr.

Trotzdem: GUT SO!!!

Der primäre Grund für die Aktion war das Argument, dass die Bewohner des hübschen Ortes keine Bilder ihrer Häuser im Netz haben wollen, wo sich Diebe gezielt auf die Suche nach Beute machen, was laut heise online auch gar nicht so abwegig ist: Im März machte eine Meldung auf einen Dieb aufmerksam, der mit Hilfe von Google Earth Dächer in Süd-London auf schwere Beute absuchte: Blei. Die Dächer von Kirchen, Schulen und Museen sollen von ihm um Material im Wert von 100.000 Pfund erleichtert worden sein.

Interessant fand ich ja das Statement vom Google-Sprecher: „Hausbesitzer sind dazu berechtigt, die Entfernung ihres Besitzes von der Webseite zu fordern, aber erst, nachdem das Bild erschienen ist.“ Gut zu wissen, aber ist es dann nicht schon zu spät?

Ich finde die Aktion gut. Endlich mal ein paar Leute, die mitdenken und sich wehren. Ja natürlich ist Google bequem und es ist ja auch so nett, das eigene Haus im Internet bewundern zu können, ABER. Der gläserne Mensch ist schon längst Realität und das Traurige dabei ist, dass 90% der Menschheit auch noch jubelnd mitmachen. Eben weil es so nett und bequem ist. Keiner will Vorratsdatenspeicherung, aber gleichzeitig nutzt man fleißig die Google-Dienste und lässt sich damit bis auf die Unterwäsche digital verfolgen… 1984 ist jetzt.

The Guardian via heise online